Diese Fragestellung sieht Ihre Berechtigung ja in
der Tatsache, daß sich mit dem Ende des 19. Jahrhunderts der mäzenatenähnliche Berufsstand des Kunsthändlers oder Galeristen
herausbildete, welcher auf den sich stark verändernden damaligen Kunstmarkt Einfluß nahm. Es waren wohlhabende kunstsinnige
Männer (und Frauen), welche einigen auserwählten Genies Ihrer Zeit finanziell unter die Arme griffen. Dieses Bild des Galeristen,
welcher Risiko und Kosten für die Vermarktung des Künstlers ausnahmslos selber trägt, hat sich bis heute sehr nachhaltig eingeprägt,
obwohl sich Struktur und Wirkungsweise des Kunstmarktes längst grundlegend verändert haben.
Natürlich gibt es auch heute noch Mäzene. Potente Kunstkenner oder immer öfter auch große Firmen mit dem nötigen Kapital im
Hintergrund treten immer noch als Gönner und Förderer einzelner auserwählter Künstler auf.
Neu ist, daß sich seit geraumer Zeit in diesen Kreislauf auch weniger kapitalschwangere, dabei nicht minder ambitionierte
Einzelpersonen und Institutionen einmischen, die Talenten helfen wollen, welche bereit sind, ihrem Schicksal in Co-Verantwortung
auf die Sprünge zu helfen. Unser Engagement entspricht diesem zeitgemäßen Geist Künstler auf dem Kunstmarkt effektiv zu
unterstützen.
Der Artikel: Huffington Post Arts & Culture, 8 April 2014, “Should Artists Publish Their Own Catalogues” by Daniel Grant
widmet sich unserem Thema anhand von authentischen Beispielen in sehr ausführlicher Weise.
Gedanken zum Thema zeitgenössischen Mäzenatentums
An dieser Stelle wollen wir einmal auf die weitverbreitete, immer wieder sehr widersprüchlich diskutierte Frage
eingehen, ob ein Künstler heute in die Vermarktung seiner Kunst auch von sich aus investieren sollte.
Sind künstlerorientierte Serviceleistungen, welche auch für den Künstler mit Kosten verbunden sind,
grundsätzlich unseriös?